Unser Dokumentarfilm Ahawah - Kinder der Auguststraße wurde für das 21. Jüdische Filmfestival Berlin & Potsdam 2015 selektiert!
Weltpremiere am Dienstag, 19. Mai 2015 um 20 Uhr im Kino Babylon in Berlin.
Die Vorführung findet statt im Rahmen des 21. Jüdischen Filmfestivals Berlin & Potsdam 2015 und als Beitrag des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-israelischen Beziehungen.
Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Ursula Schmidt eröffnet die Veranstaltung mit einem Grußwort.
Mehr Information: www.jffb.de/filme/ahawah-kinder-der-auguststrasse/
Synopsis
Technische Details
Spezifikationen des Films:
Laufzeit: 60 min.
Farbe: sw und Farbe
Bildformat: 16:9
Ton: Stereo
Altersempfehlung: ab 6 Jahren
Produktion: Deutschland 2014
Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln
Crew
Mitwirkende
Unterstützer
Die Filmemacherinnen Nadja Tenge und Sally Jaber präsentieren mit der Dokumentation AHAWAH – Kinder der Auguststraße ihren Debütfilm. In den vergangenen Jahren realisierten sie gemeinsam verschiedene multimediale Theaterprojekte, die sich thematisch mit dem Schicksal überlebender jüdischer Kinder der NS-Zeit und Kindern in Gewaltkonflikten auseinandersetzten. Es entstand die Idee zu einem gemeinsamen Dokumentarfilm.
Nadja Tenge, geb.1970, absolvierte ihr Schauspielstudium an der Berliner Schule für Schauspiel. Seit 1995 ist Nadja Tenge als freiberufliche Schauspielerin, Regisseurin und Sprecherin tätig. Seit 2002 konzipiert und realisiert sie dokumentarische Theaterprojekte, die den Focus auf Menschenrechtsthemen setzen. Dabei greift sie immer wieder auf historische Themen zurück und geht der Bedeutung des Vergangenen für die Gegenwart nach.
Sally Jaber, geb. 1982 in Bagdad, studierte Performancekunst an der Hochschule für Schauspielkunst Maastricht (NL), und Kommunikation & Multimedia Design an der Willem de Kooning Akademie in Rotterdam (NL). 2008-09 lebte und arbeitete sie in der Künstlerresidenz in Groningen, wo sie ihre erste professionelle Performance im Grand Theatre inszenierte und als Schauspielerin bei dem Noord Nederlands Toneel und Peergroup engagiert war. Seit 2009 lebt und arbeitet sie in Berlin und ist als freiberufliche Schauspielerin, Performance-, Video- und Installationskünstlerin, Sprecherin und Sängerin tätig. www.sallyjaber.com
Kontakt: info[ät]ahawah-doku.de
David
Marcus
Ruth Winkelmann
R. Steinitz
R. Malin
Regina
Scheer
Schüler
der Ev. Schule
David Marcus – ein Zögling des ehemaligen Kinderheims AHAWAH
David Marcus wurde 1917 in Posen, im heutigen Polen geboren. Seine Eltern kamen kurz darauf nach Berlin in der Hoffnung, ein besseres Leben aufzubauen zu können. Mit drei Jahren wurde David Marcus gemeinsam mit seinem Bruder Herrmann ins Kinderheim AHAWAH gebracht. Die Mutter konnte für die beiden Kinder nicht mehr aufkommen, der Vater verschwand. Seit dem lebte David in der AHAWAH. Er war zu jener Zeit an der englischen Krankheit erkrankt und hatte krumme Beine, so dass die anderen Kinder des Heims in immer auf ihren Rücken trugen, bis er operiert wurde. Seine Beine waren fortan gerade und er konnte laufen wie all die anderen.
1934 war David auf der Liste der 34 Kinder, die nach Palästina auswandern durften.
Gemeinsam mit seiner Frau Miriam und seinen Kindern kehrte David in den 1960er Jahren nach Berlin zurück. Er ist heute 96 Jahre alt und lebt in Berlin Charlottenburg.
Ruth Winkelmann – ehemalige Schülerin der Jüdischen Mädchenschule
Ruth Winkelmann, geb. Sachs, wird 1928 als Tochter eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter in Berlin geboren. Die Mutter konvertiert zum jüdischen Glauben und Ruth wird auf Grund der NS–Rassengesetze zur „Geltungsjüdin“ erklärt. Die meisten ihrer jüdischen Familienangehörigen, darunter ihre Großeltern und ihr Vater, werden deportiert und ermordet. Nach der Schließung der Jüdischen Mädchenschule in der Auguststraße wird sie mit knapp14 Jahren von den Nationalsozialisten zur Zwangsarbeit in der Uniformfabrik Michalski verpflichtet. Mehrmals befand sich Ruth Winkelmann im Sammellager an der großen Hamburger Straße, jedes Mal ist sie einem Abtransport entkommen. Manchmal half ihr das Glück, oft aber war es die Hilfe jüdischer und nicht-jüdischer BerlinerInnen, die sie vor einer Deportation bewahren. Ruth Winkelmann lebt im Berliner Bezirk Reinickendorf.
Die Zwillingsschwestern Regina Steinitz und Ruth Malin –
ehemalige Schülerin der Jüdischen Mädchenschule
Die Zwillingsschwestern Ruth Malin und Regina Steinitz, geb. Anders, wurden 1930 in Berlin-Mitte als Töchter einer christlichen Mutter und eines polnisch-jüdischen Vaters geboren.
Insgesamt hatte die Familie vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter. Der Vater war 1938 zu seinen Geschwistern in die USA ausgereist. Die Mutter verstarb im Januar 1940 an Tuberkulose. Regina und Ruth kamen in das Jüdische Kinderheim in der Fehrbelliner Straße 92. Nach der Schließung des Heims 1942 wurden sie von Pflegeeltern adoptiert. Kurz darauf bekam die Familie eine Aufforderung, sich in das Sammellager an der Großen Hamburger Straße zu begeben.
Der ältere Bruder Theo konnte mit einem Kindertransport nach England emigrieren. Der jüngere Bruder Benno wurde nach Auschwitz deportiert. Er überlebte das Konzentrationslager. Dank der nicht-jüdischen Familie mütterlicherseits, von der die Zwillingsmädchen adoptiert wurden, konnten Ruth und Regina der Deportation entkommen. 1948 emigrierten die Schwestern nach Israel, heirateten und bauten sich ein neues Leben auf. Heute leben sie in Tel Aviv.
Regina Scheer, Autorin
Regina Scheer, geboren 1950 in Berlin, studierte Theater- und Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Danach arbeitete sie als freie Redakteurin, Publizistin und Historikerin.
Seit Ende der 1970iger Jahre recherchierte Regina Scheer für ihr Buch „AHAWAH. Das vergessene Haus. Spurensuche in der Auguststraße“. Es erschien schließlich 1992 im Aufbau Verlag. Weitere Veröffentlichungen der Autorin sind „Es gingen Wasser wild über unsere Seele“ (Aufbau Verlag, 1999), „Wir sind die Liebermanns. Die Geschichte einer Familie“ (Propyläen Verlag, 2006). Ihr erster Roman „Machandel“ erscheint 2014. Regina Scheer lebt in Berlin.
Schüler der Evangelischen Schule Berlin – Zentrum
Aimée Abulzahab, Albrecht Felsmann, Amon Mandalka, Angelina Wunsch, Aruna Berger, Daniel Uhlich, Emma Gill, Fiona Dürr, Ida Zinnen, Leonhard El Mimouni, Marlene Kröber, Marlene Wenzel, Noemi auf der Heidt, Oke Duschel, Oskar Schönharting
15 Kinder zwischen 11-14 Jahren leben und lernen im heutigen Berlin-Mitte. Während ihrer regulären Schulzeit an der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum, begleiten sie die filmische Spurensuche in der Auguststraße. Wie auch die AHAWAH und die ehemalige Jüdische Mädchenschule ist auch die Evangelische Schule eine Reformschule mit einem ganzheitlichen Lernansatz und einem fächerübergreifenden Unterricht.
Crowdfunding-Spender:
Ulf Hundeiker, Nastja Nefjodov, Dr. Dorit Felsch, Ulrich Nicklaus, Franka Kühn, Barbara Zoschke, Silke Gahleitner, Christian Böse, Evelyne Kühni, Erika Tkocz, Stephan Erfurt, Stephane Querrec, Floris Didden, David Croft, Yorick Niess, Hannah Stockmann, Sigrid Rehfeld, Helene Rehfeld, Kerstin Westendorf, Anja Eifeler, Tim Koch,Waltraud Felsch, Jürgen Bianchi, Christine Schmidt, Ulrike Wruck, Anna Bickenbach, Niklas Hofmann, Ana Pessanha, Friederike Meißner, I. Bliek, Chrissi Winterfeld, Katharina Schmidt, Amelie Döge, Anna Sive, Thomas Leiberg, Kai Berger, Berit Schweska, Karin Schröer, Dr. Dean Grunwald, Matthias Wriedt, Agnessa Nefjodov, Robert Kruschel, Magdalena Bratch, Ursula Paugstadt, Janka Berger, Anna Mandalka, Claudia Hofer, Alejandra Theus, Achim Großmann, Torsten Mandalka, Heike Roesner, Ursula Hansen
Gefördert von:
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft"
In Kooperation mit:
Kulturinitiative Förderband GgmbH
Förderband e.v.
Contravision Medienwerkstatt
Evangelische Schule Berlin - Zentrum
Mit freundlicher Unterstützung von:
Aviva Berlin
Israel Nachrichten
St. Hedwigs Krankenhaus
Babylon Mitte
Artikel der Berliner Zeitung
Photo Galerie